2012-2015
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Das “Nordkap-Logbuch”  von Falko Boes und Volker Inselmann NORDKAP  15.6.2015 Tromsö  14.6.2015 Lofoten  13.6.2015 Bodö  13.6.2015 Polarkreis 12.6.2015 Örland  11.6.2015 Trondheim  10.6.2015 Aursjorvegen  10.6.2015 Trollstigen  9.6.2015 Geiranger  9.6.2015 Laerdaltunnel  8.6.2016 Soerfjorden  8.6.2015 Kristiansand  7.6.2015 Hirtshals  7.6.2015 SCHWALINGEN
16. Juni 2015, 19:12Uhr: Sonne: Die gute Laune stieg von 0 auf 100 ... Der nächste Morgen (15.6.) erwartete uns mit strahlendem Sonnenschein und bereits um 07:00 Uhr mit 10 Grad Temperatur. Die Laune stieg von 0 auf 100 und wir packten das ganze Geraffel zusammen um zeitig zu starten. Gemütlich kurvten wir durch die Täler, die Sonne immer im Rücken. Wir hätten nie gedacht, wie motivierend Sonne und Wärme sein können. In einem kleinen Ort wurden dem Bankomaten einige Scheine entlockt und praktischerweise konnten wir genau gegenüber in einem Supermarkt uns mit einem Kaffee und einer Waffel auf die Terrasse setzen und uns stärken. Apropos Waffel. Die Bedienung fragte, ob sie uns klassischerweise Käse auflegen  soll!? Käse auf eine süße Waffel? Das scheint in Norwegen so üblich zu sein und so mussten wir wenigstens mal probieren. Zwei dicke Scheiben schnitt sie aus einem Block und rollte diese  in die Waffel ein. Hm... Gar nicht mal so übel. Schmeckte leicht nach Karamell... Irgendwie gut. Frisch gestärkt ging es weiter, bis uns 5 km hinter der Ortschaft eine Strassenbaustelle stoppte. Vor uns ungefähr 15 PKW, alle Motor aus. Also warten.  Absteigen, Helm ab, später noch Jacke aus. Was ist denn da los? Nach gut 15 Minuten kamen wir mit einem ebenfalls wartenden jungen Mann ins Gespräch. Er ist Techniker und eigentlich mit seinem Servicemobil auf dem Weg zur Arbeit. Er erzählte uns, es sei ganz normal, dass hin und wieder Straßen "aufgebaggert" werden und man dann eben warten muss. In Deutschland kaum vorstellbar. Die Norweger haben die Ruhe weg. Da der junge Mann in seiner Montur einiges an Kleinwerkzeug bei sich trug, fragte  ich ihn, ob er einen Mini-Torx-Dreher dabei hat. Damit wollte ich das Kamera- Gehäuse der Action-Cam öffnen, um die Feuchtigkeit vor der Linse auszuwischen (Kondenswasser durch die stundenlangen Regenfahrten). Torx hatte er nicht, aber einen winzigen Schraubendreher. Ich bedankte mich artig und er meinte, ich könne ihn behalten. Echt nett, diese Nordländer... Trotz allem: 90 Minuten warten bis es weiter ging. Der Himmel verdunkelte sich gegen Mittag und erste Schauer ließen nicht lange auf sich warten. Wir erreichten einen "mystischen" Ort, die abgelegene Insel Husøy. Von hier ging es  zur Fähre Richtung Tromsö, jedoch mussten wir wieder über eine Stunde warten, bis diese fuhr. In der Schlange der wartenden Fahrzeuge stand ein Wohnmobil mit Kennzeichen ROW (ich habe nur gedacht, die trifft man auch überall). Kurzer Plausch mit nettem Rentnerpaar aus der Nähe von Sottrum. Mittlerweile war es bereits 19:00 Uhr, die folgenden Fähren hinter Tromsö hatten  auch Wartezeiten, so erreichten wir erst gegen 22:30 Uhr einen Campingplatz, der aber bereits geschlossen hatte, Torschranke bereits zu. Das hielt uns jedoch nicht davon ab, diese beiseite zu schieben und unser Zelt aufzuschlagen. Es regnete bereits wieder, und gegen 23:30 Uhr stand das Zelt und der gebratene Lachs aus der Campingpfanne war fertig (teilweise verbrannt, teilweise innen noch roh. Bäh...). Die Nacht war kurz. Gegen 07:30 Uhr ging es heute (Dienstag, 16.6.) weiter. Wir beschlossen, die Tagesetappe bis nach Honningsvag zu verlegen, also unmittelbar  unter unser großes Ziel: Das Nordkapp. Durch schwere Sturmböen im Hochland hinter Alta erreichen wir bei 5 Grad den kleinen Hafenort und freuen uns, dass wir noch eine letzte Hütte mit Heizung ergattern können. Kurz zuvor trafen wir einen "Kameraden", bekannt aus Film, Funk und Fernsehen: Deutz(Trecker)-Willi. Er hat sich von seinem Kompagnon wegen Unstimmigkeiten getrennt und reist alleine weiter. (Sowas kann uns nicht passieren). Jetzt muss er drei Tage auf das Filmteam vom NDR warten. Auf dem Tacho stehen mittlerweile knapp 3800 km und morgen nun soll es so weit sein.. Grüße von Volki und Falko