2012-2015
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Das “Nordkap-Logbuch”  von Falko Boes und Volker Inselmann NORDKAP   Tromsö   Lofoten   Bodö   Polarkreis   Örland  11.6.2015 Trondheim  10.6.2015 Aursjorvegen  10.6.2015 Trollstigen  9.6.2015 Geiranger  9.6.2015 Laerdaltunnel  8.6.2016 Soerfjorden  8.6.2015 Kristiansand  7.6.2015 Hirtshals  7.6.2015 SCHWALINGEN
11. Juni 2015, 21:33Uhr: Warum es in Norwegen so viel Wasser gibt Die Nacht am Geirangerfjord im Zelt war kurz und kalt (3 Grad). Zu allem Übel war noch im Zelt liegend ein Geräusch am Morgen zu vernehmen, dass uns wohl bekannt war (leider): Das leichte prasseln der Tropfen auf die Zeltbahn verhieß nichts Gutes.Schnell wurde alles verstaut und die Reise fortgesetzt. Der heutige Tag (10.6.) sollte zwei Höhepunkte der gesamten Reise bereithalten: Die Trollstigen (norw.: "Trollleiter"), jener spektakulären Pass-Straße mit seinen 13 Serpentinen als eine der abenteuerlichsten Strassen in Europa und der "Aursjøvegen" (dazu später mehr). Die Trollstigen zu befahren erforderte höchste Konzentration. Das Mistwetter mit Regen und Graupel tat sein übriges dazu, aber alles ist gut verlaufen. Wir brauchten ja auch nicht so viel Platz im Vergleich zu zwei sich begegnenden Wohnmobilen. (Das war lustig anzuschauen). Nach weiteren Regen-Kilometer-(Stunden) erreichten wir den Aursjøvegen. Dabei handelt es sich um eine alte Schotterstraße, ebenfalls zu fahren über Schotter- Serpentinen und urtümliche Tunnel auf bis zu 850m Höhe. Tunnel unbeleuchtet, eng und mit extremer Steigung. Im Hochland dieser Strasse wollten wir eigentlich die Zelte aufschlagen. Daraus wurde jedoch nichts. Ausser dass dort oben absolut unwirtliche Bedingungen mit Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und Schnee vorherrschten, mussten wir feststellen, dass unsere (schwer beladenen) Maschinen mit dem losen Schottergrund und Geröll ihre Probleme hatten. Mehr als Schritttempo zu fahren wäre bei den angrenzenden Steilhängen sehr waghalsig gewesen. Und das auf einer Länge von über 50 km hätte eine halbe Ewigkeit gedauert. Also alles wieder zurück und über die Küstenstrasse einen geeigneten Schlafplatz in einer Campinghütte gesucht. Diese war sehr geräumig und wir konnten unsere patschnassen Klamotten und Ausrüstungsgegenstände trocknen. Auch unsere geliebten Maschinen tragen mittlerweile ihre "Kampfspuren" davon... Der heutige Tag (11.6.) diente lediglich als "Überbrückungsetappe". Natürlich wieder im Regen. Zu allem Überfluss lösten sich Volkis wasserdichten Überhand- schuhe in Wohlgefallen auf, die er sich extra für diese Tour zugelegt hatte. So steuerten wir in Trondheim einen Shop mit Motorrad-Bekleidung ("Motorsykkelklaer") an. Dort gab es für Volki warme GoreTex Griffel und für mich noch ein paar lange, dicke Wollsocken. Man kann ja nie wissen... Nach kurzem SmallTalk und einem koffeinhaltigen Heissgetränk setzten wir die Etappe weiter fort, verfranzten uns noch in Trondheim, weil das Navi im Tunnel keinen Empfang hatte. Überhaupt Tunnel: Wir hatten heute den ganzen Tag nur zwei Temperaturbereiche. Neun Grad Lufttemperatur und siebzehn Grad in den Tunneln. So manches mal folgte ein Tunnel dem nächsten und durch den plötzlichen Temperaturwechsel war alles beschlagen: Helmvisier, Brille, Instrumente. Also "Luke" aufklappen und darauf hoffen, dass nicht wieder ein Schwer-Laster entgegenkam und die aufspritzende Gischt in den Helm entlud. Alles in allem heute der erste Tag, an dem nicht nur "nix" passiert ist, auch landschaftlich und wettertechnisch nicht so der "Hit". Erneut muss eine Hütte als motivierende Stütze unserer Gemüter herhalten, in der Hoffnung, dass es hier auch Tage ohne "Wasser" gibt. Morgen (12.6.) sind wir am Polarkreis in Richtung Lofoten unterwegs. In diesem Sinne: Rechts ist Gas.. Volki und Falko